Nico und ich (Michael) hatten uns für den So. 7.6. den Stoneman Miriqudi als letztes großes Abschlusstraining vor dem Heavy 24 vorgenommen. Um frühs den Anweg zu sparen fuhren wir bereits am Samstag abend nach Annaberg-Buchholz und besuchten die Annaberger Kät. Nachdem wir uns fürchterlich in der Geisterbahn gegruselt hatten und unsere eventuelle Schlafmöglichkeit verabschiedet hatte, fuhren wir etwas ausserhalb von Annaberg an die Strecke des Stonemanm, um dort das Auto abzustellen und darin zu schlafen. Ein freundlicher Anwohner fragte dann zirka um Mitternacht ob er uns nicht irgendwie helfen könne Nico verneinte dankend und wir legten uns ins Auto.Für 6:45 hatte ich den Wecker gestellt, damit wir 7 Uhr bei dem am Vorabend ausgekundschaften Bäcker frühstücken konnten. Dort bestellten wir uns jeder das Vitalfrühstück. Was am Anfang etwas dürftig aussah stellte sich dann doch als sehr reichhaltig heraus. Mit einem extra Brötchen wurden wir richtig satt und stiegen dann ins Auto um zum Scheibenberg zu fahren.
Die Zeitdarstellungsmaschine zeigte dort schon 8:45 und bis wir alle Kleidung und Räder tourenbereit hatten war es fast um 9. Am Scheibenberg fand an diesem Tag ein Motocrossrennen statt und wir verfuhren uns erstmal auf das Eventgelände. Kurze Umorientierung und wir standen auf dem Scheibenberg. Dort hatte allerdings die Gaststätte noch nicht geöffnet und wir konnten uns kein Starterpakt für den Stoneman holen. Den (so vermutete ich) würden wir an diesem Tag eh nicht vollständig finishen also was solls. Wir betätigten symbolisch unsere imaginären Stonemankarten am Lochautomaten und fuhren zügig los. Über die Strecke der Hübeltour gings erstmal nach Markersbach zum Oberbecken. Die erste längste Teilstrecke war technisch nicht sonderlich anspruchsvoll bis auf das letzte Stück am Rabenberg. Dort schauten wir uns schon ein Teilstück des Trailcenter am Rabenberg an. Die Trails dort waren allerdings schön geschmeidig und alles schön zu fahren. Wir erreichten den Sportpark am Rabenberg und betätigten den nächsten Locher. Während wir dort ankamen fand gerade das Testival statt wo interessierte Räder ausleihen konnten, um auf den Trailpassagen ausgetestet zu werden. Wir schauten uns nur kurz um und ein Aussteller teilte uns mit, dass er nicht glaube das wir die ganze Strecke heute noch schaffen. Also holte ich mir auch dort kein Starterpaket.
Weiter und jetzt gings richtig zur Sache auf halsbrecherischen Downhilltrails schossen wir Richtung Tal. Mit einem dämlichen Grinsen erreichten wir den Fuß des Rabenberges und fuhren weiter bergan Richtung Auersberg. Die Strecke bergauf war wieder recht gemütlich. Gelegendlich ein steiles Stück aber wir erreichten bald den Auersberg. Um ja kein Energiedefizit zu riskieren aßen wir unsere Bulgursalate, ein bisschen Studentenfutter sowie ein paar Müsliriegel.
Wieder auf dem Rad erreichten wir sehr bald die Grenze nach Tschechien. In Potucky kauften wir schnell eine 2 l Cola die wir auf unsere leere Flaschen aufteilten und den Rest tranken. Bis zum Plattenberg gings nun wieder ein gutes Stück bergauf, doch unsere Beine fühlten sich gut an und kamen gut voran. Die imaginäre Stonemankarte wurde gelocht und weiter gings zum Plessberg. Noch ein Loch und dann gings über eine lange Rutschinstalpassage ein gutes Stück unterhalb der Seilbahn hinab. Am steilsten Stück stieg ich ab um keinen Sturz zu riskieren. Nico konnte auch dort noch runterrutschen.
Über einige Waldwege erreichten wir dann eine Straße die uns über einen kleinen Zwischenanstieg zu einer schön trailigen Abfahrt führte. In Jachymov kaufte Nico eine Wasserflasche die geteilt wurde. Jetzt gings auf den langen Anstieg zum Keilberg. Bisher fuhren wir nur im Nebel nun aber lichtete sich dieser und wir konnten in etwa das Ausmaß ausmachen was uns bevorstand. Über eine Straße die mehr und mehr zum Splittweg wurde und später in den Wald einbog fuhren wir stetig bergan. An einer kleinen Hütte wartete Nico kurz auf mich, um sich zu vergewissern ob wir kurz Pause machen wollen, ich verneinte aus Bergauffahrrhytmusgründen und noch in Sichtweite bemerkte Nico die Blase die sich aus seinem Mantel herausblähte. Nachdem der mit seinem Finger versuchte diesen zurückzudrücken entschied sich diese komplett soweit rauszukommen bis die Blase platzte. Das Loch im Mantel war indess so groß, dass wir vermuten mussten ein neuer Schlauch würde das Problem nur temporär lösen und so behoben wir das Problem in Mac Guvyer Manier indem wir ein Antirutschknuppel aus meiner zusatzlich mitgenommenen GPS Geräthalterung herauslösten und diese zum Lochstopfen nutzen. Neuer Schauch rein aufpumpen und weiter gings.Die Auffahrt zum Keilberg wurde nun steiler und steiler. Über Geröll gings immer weiter hoch und wir erreichten sichtlich geschafft die Spitze des Keilberges. Dort aßen wir jeder etwas Brötchen mit etwas geruchsintensiven Käse. Diesem schien etwas innezuwohnen, was unseren Körpern in diesem Moment fehlte.
Kurz den Locher betätigt und weiter gings. Über die gleichen steilen Geröllwege die wir kamen gings erstmal ein Stück zurück. Auf dieser Abfahrt fuhr sich Nico nochmal ein Loch in seinen Reifen. Da wir leider nur noch meinen Schlauch für 27,5 und 29 Zoll Reifen hatten, zogen wir diesen bei Nico drauf. Mit einem etwas unguten Gefühl gings weiter bergab über Bozy Dar zurück nach Sachsen und hoch zum Fichtelberg. Der kleine Anstieg hoch war schnell absolviert. Dort tranken wir erstmal ein alkoholfreies Hefeweizen, welches uns speziell von der Kellnerin bis zur Tür des Fichtelberghauses serviert wurde. Der Ausschank ausserhalb hatte inzwischen schon geschlossen.
Bergab gings zügig und wir fuhren ein Stück die alte Bobbahn die allerdings bald von der Vegetation blockiert wurde. Also zurück auf den Rodelhang und runter nach Oberwiesental. Den Abstecher zum Sponsor des Stoneman rein nach Oberwiesental ersparten wir uns. Unser Alternativplan sah vor, dass wir vom Bärenstein das Stück zurück nach Scheibenberg abkürzen können. Jedoch ging es uns bisher noch recht gut und wir vertagten die Entscheidung noch ein Stück. die Strecke ging lange Bergab und das Stück auf den Bärenstein konnte uns auch nicht abschrecken. So erreichten wir den Bärenstein wo uns eine freundliche Wanderfamilie kurz über die Strecke befragte und uns zum Schluss noch ein Stück Karsbader Obladen anbot. Danken nahmen wir an und weiter gings Richtung Pöhlberg.
Die Strecke kennt man ggf. durch die Hübeltour. Allerdings war den Planern der Strecke die Auffahrt zum Pöhlberg zu einfach und so fuhren wir erstmal halb um den Pöhlberg. Dort kamen wir bei Ralf einem Kollegen vorbei der uns promt etwas zu trinken anbot. Nach einem kurzen Plausch und etwas Pause gings zum Anstieg auf den Pöhlberg. Allerdings nach den vielen Höhenmetern die wir an diesem Tag absolvierten hatten wir mit Berganfahren etwas Routine und so kamen wir ohne Absteigen auch auf den Pöhlberg. Nun hatten wir endlich mal einen Berg der uns seine Aussicht nicht verweigerte. Der Blick nach Annaberg und ins Umland bot uns an diesem Tag die schönste Aussicht.
Zuversichtlich, dass es nun nicht mehr sonderlich schwer wird gings weiter. Aber nach 150 Kilometern ist langsam jeder Hügel ein Hindernis. Aber wir kämpften uns mit etwas Schwung über jeden hinüber. Wir befinden uns nun wieder auf der Strecke des 4 Hübeltour die nicht mehr sonderlich kompliziert zu fahren ist, was uns nun doch als Vorteil erscheint. Als wir die 162 Km überschritten hattten verlässt mich etwas die Kraft. Ich erwartete nun hinter jedem Anstieg das Schließen der Stoneman Runde. Nico geht es noch besser und er fährt ein paar 100 m vorneweg. Noch einmal wird es richtig steil und ich kämpfte mich wenn auch langsam bergauf. Nico war währenddessen schon in die Straße zum Scheibenberg eingebogen. Ich wollte eigentlich protestieren aber auch dazu fehlte mir nun die Kraft und ich fuhr noch das letzte Stück auf den Scheibenberg.
Dort wurde Nico bereits mitgeteilt das keine Pokale für das Finishen des Stoneman mehr vorhanden sind. Ohne Starterpaket gibts eh keinen.
Wir fuhren nun nur noch zurück zum Auto das in Scheibenberg stand und gratulieren uns gegenseitig zum beendeten Stoneman. Dann tranken wir unser sehnlichst erwartetes Malzbier und aßen alles auf was wir noch so im Auto an Nahrungsmitteln liegen hatten. Als Trophäe für den absolvierten Stoneman sammelte ich mir noch einen Stein ein. Gegen 22:30 lieferte ich dann Nico in Chemnitz ab und 23 Uhr war ich zuhause. Was für ein Tag.
Nach dieser Tour und den nächsten 2 etwas sportlich ruhigeren Wochen kann das Heavy 24 kommen.
Der Stoneman ist für jeden ambitionierten Radfahren ein Muß und ein Erlebnis. Jedem der konditionell oder fahrtechnisch nicht ganz fit ist, sollte sich jedoch ausreichend auf diese Tour vorbereiten. Die steilen Anstiege und Abfahrten fordern die Fahrer in jeder Hinsicht. Auch in einer Mehrtagestour werden die Abfahrten nicht einfacher.
Super Leistung. Ich kann nur meinen Hut ziehen und mich tief verneigen. Macht weiter so.
Jörg