28.03.2015 – 200 Km Brevet Bennewitz

55 der verwegenen Randonneure Sachsens (Audax Sachsen Randonneure) starteten am 29.03.2015 in Bennewitz zum 200 Km Brevet. Im Paris-Brest-Paris (PBP) Jahr für viele ein Muss um die Qualifikation dafür zu erreichen.
Unter den vielen für die PBP dieses Jahr keine Rolle spielt habe ich (Michael) mich als einziger Bergpirat mit auf den Weg gemacht, um den Brevet zu absolvieren. Mit einem Mitstreiter aus dem Laufverein (Jörg) und einem Freund aus Dresden (Tobias der schon im Vorjahr dabei war) machten wir uns 8:40 in der 2. Stargruppe auf den Weg.
Statt unserer Randonneure haben wir dieses Jahr die Rennräder eingesetzt. Für unsere doch recht schweren Randonneure sind wir dieses Jahr zu wenige Km gefahren um den 200ter zu schaffen.
Erstmal gings schön im Peleton Richtung Wurzen und weiter Richtung Prettin. Nach dem ersten Anstieg war die Gruppe bereits gesprengt. Wir kämpften uns nochmals an an die Spitze und fuhren eine ganze Weile noch mit. Ich zum Teil auch vorn im Wind. Die letzten 10 Km bis zur Fähre über die Elbe lies ich mich dann zu meinen Begleitern zurückfallen, denen das Tempo gefühlt zu hoch war. An der Fähre sahen wir gerade noch die Fähre ablegen wo bereits die 10 min vorher gestartete und 2 Mann aus unserer Stargruppe übersetzten. Dort nutzen wir kurz die Gelegenheit um ein paar Riegel zu verspeisen. Ja keinen Hungerast riskieren.
Erste Aufgabe war einen Stempel in Prettin zu finden. Eigentlich war das KZ in Prettin das erste Ziel. Das hatte allerdings noch bis 13 Uhr geschlossen. Also mussten wir uns einen anderen Stempel besorgen. Die Fahrer um uns herum wussten vermutlich, dass die Gedenkstätte zu hatte und schlichen sich heimlich in Bäckereien oder Banken um Stempel zu versorgen. Selbst auf Nachfrage antwortete keiner, dass diese dort einen Nachweis für Prettin versorgten. Wir holten uns mit einigem Zeitaufwand einen Stempel in einem Netto. Das hatte zur Folge, dass wir wieder allein durch die Lande zogen. Lediglich ein Fahrer schloss sich für ein paar Km an. Allerdings als ich etwas vorn im Wind gefahren war und mich umdrehte war dieser auf einmal zurück gefallen und konnte unserem Tempo nicht mehr folgen. Wir rasten bis zur Fähre Belgern-Schildau und erreichten gerade noch die Fähre bevor diese abgelegt hatte.
Weiter gings durch Belgern über Kopfsteinpflaster und weiter nach Oschatz. In Oschatz holten wir uns einen Stempel in einer Araltankstelle. Dort machten wir erstmal eine etwas längere Pause. 1,5 l Cola reinpumpen und ein vegetarisches Brot (endlich etwas herzhaftes). Dann gings wieder weiter das nächste Ziel auf unserer Brevetkarte war der Collmberg. Dort oben sollte ein Trafohäuschen sein mit einer Nummer die wir auf der Karte vermerken sollten. Über eine rhytmusbrechende Kopfsteinpflasterstraße gings im kleinsten Gang hoch auf den Berg. Die Nummer schnell notieren 7540 und weiter. 115 Km sind absolviert. Kette rechts und weiter gehts durch nordsächsische Dörfer auf die 2. Runde des Brevets.
Wir schneiden die Fahrstrecke vom Hinweg und bügeln weiter nach Bad Düben. Wieder Stempel an einer Tankstelle holen. Noch schnell eine Cola und einen Cappuccino trinken. Wir sind alle schon etwas geschafft. Aber es sollten ja nur noch 25 km sein. Wir haben ja schon 180 Km auf dem Tacho. Das sollte doch in einer Stunde möglich sein. Wir fahren also los. Meine Route zeigt einen Abzweig kurz hinter der Tankstelle auf den Rückweg nach Wurzen. Jörg fährt dran vorbei ich rufe hinterher … vergeblich. Also einmal nach Bad Düben. Eine Sackgasse später entscheiden wir uns doch meine Route zu nehmen.
Jetzt gehts straff gegen den Wind. Wir sind alle langsam recht müde vom Treten. Auch ich suche jetzt mehr den Windschatten. Bei 3 Mann ist davon allerdings nicht viel vorhanden. Jetzt wurde es langsam schwerer. Über Eilenburg erreichen wir nach 205 Km Wurzen. Es geht über die Muldenbrücke und wir waren wieder in Bennewitz. Dort müssen wir nochmal zur Tankstelle, um den finalen Stempel zu holen. Damit ist der Brevet absolviert und wir fahren wieder zum Startpunkt, um noch schnell ein Bier zu trinken und etwas zu essen. 210 Km sind es am Ende und wir sind zufrieden mit uns und der Welt. Mit dem Wetter hatten wir natürlich unheimlich Glück. Nur der starke Wind machte uns an diesem Tag unheimlich zu schaffen.
Dank ist wieder dem Organisator Olaf Hilger für den gelungenen Brevet auszusprechen. Ich wünsche allen potenziellen PBP Teilnehmern im Starterfeld viel Glück für diese Brevetsaison.
Bonne courage et bonne route.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Berichte von Michael Gasch. Permanenter Link des Eintrags.

Über Michael Gasch

Ich bin an einem Maitag imJahre 1984 geboren und habe seitdem laufen, lesen, schreiben, rechnen, ... und unter anderem auch radfahren gelernt. Das macht mir in allen seinen Ausführungen Spaß. Ob auf Rennrad, Mountainbike oder Randonneur ist dabei egal hauptsache der Vortrieb stimmt. Ansonsten halte ich mich für nen netten Typ und habe immer zu wenig Zeit aber wem geht das nicht so.

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